Eine geballte Ladung an Informationen offerierte uns an diesem regnerischen Samstagnachmittag Hans Rüegg. Er selbst betitelte seinen Vortrag mit «Heraldik – eine persönliche Betrachtung». Er hätte es wohl auch «ein Querfeldein durch die Heraldik» nennen können.

Nur schon die Gliederung seiner Schilderungen versprach sehr viel:

• Lehrbücher über Heraldik
• Verwandte Gesellschaften
• Kurzdefinition für «Heraldik» und «Wappen»
• Kurzdarstellung über Entstehung und Entwicklung der Heraldik
• Einordnung der Hoheitszeichen
• Beispiele von Wappen, Fahnen/Flaggen, Siegeln
• Stadtwappen von Frauenfeld – ein ganz spezielles Wappen
• Gute und schlechte Fusionswappen
• Neuschöpfung zweier Familienwappen

Mit seinen Erläuterungen zu diesen Themenblöcken brachte er den interessierten Zuhörern die Thematik näher und bestärkte dabei die Erwartungshaltung, dass es nicht möglich ist, auf die Schnelle Fachmann oder Fachfrau in der Heraldik zu werden!

Höchst attraktiv war die bebilderte Erläuterung zur Entstehung der Wappen und deren Weiterentwicklung. Als er dann auch noch ausgewählte Beispiele von total unterschiedlichen Motiven verschiedenster Länder auf Fahnen und in Wappen präsentierte, was für im Vergleich zur Schweiz ja ungewohnt ist, staunten wir doch sehr.

Über das Stadtwappen von Frauenfeld, ein provokatives Staatswappen in Europa und weitere provokative Wappen gelangten wir über die Thematik der Fusionswappen zur Gedächtnistafel der Elgger Pfarrherren seit der Reformation und über einen Exkurs zum Wappen des Pfarrers Ulrich Beringer viel zu schnell zum abschliessenden Block wie bei einer Wappen-Neuschöpfung vorzugehen sei.

Es erstaunte dann nicht, dass anschliessend bei Kaffee und Kuchen noch intensiv diskutiert wurde.

Ein höchst interessanter Nachmittag, der uns die Heraldik wieder etwas nähergebracht hat und dabei die Komplexität dieser Hilfswissenschaft sehr deutlich gemacht hat. Ja, es wäre wünschenswert, wenn wir auch einige Heraldiker zu unseren Mitgliedern zählen dürften.