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Wer kann im Blog berichten?

Der Webmaster und die anderen Vorstandsmitglieder haben Zugriff, um Blog-Beiträge zu erfassen. Beiträge können aber von jedermann einem Vorstandsmitglied zugestellt werden!

Geneal-Forum

Mit der HV 2024 ist der Wandel vom Modell des Vereinsjahres von Mitte Jahr bis Mitte Jahr nach dem verlängerten Vereinsjahr von Mitte 2022 bis Ende 2023 abgeschlossen worden und der Zielzustand "Kalenderjahr = Vereinsjahr" ist erreicht worden. Obwohl während des 1 1/2 jährigen Vereinsjahrs nur ein einfacher Jahresbeitrag verlangt wurde, konnte Kassier Philipp Brühwiler über einen Einnahmenüberschuss berichten. Und dies war offenbar so auch in Ordnung, denn die Revisoren waren mit der Buchführung einverstanden und beantragten Abnahme der Jahresrechnung und Entlastung des gesamten Vorstandes. Diesen Anträgen wie auch den übrigen Sachgeschäften sowie den Gesamterneuerungswahlen von Vorstand und Revisoren wurde einstimmig zugestimmt. Ebenso gab es keine Diskussionen und Hinterfragungen - so, dass Präsident Markus Frick wohl einen neuen Rekord für die Durchführung der Hauptversammlung verbuchen konnte.

Gibt es nur Erfreuliches zu berichten? Nein, in der Tat nicht. Hatte der Verein 2021 noch 133 Mitglieder, so sind es in der Zwischenzeit nur noch 115! Der grosse Teil des Mitgliederschwundes sind Todesfälle und Austritte altershalber. Die Altersstruktur ist nach wie vor unausgewogen und es wäre wirklich erfreulich, wenn auch die jüngeren Generationen zu Mitgliedschaften bewegt werden könnten. Was der Verein bietet, das ist wohl wirklich für alle Altersstufen interessant. Seien dies die Aus- und Weiterbildungs-Aktivitäten rund um die Genealogie und die Nutzung von spezieller Software für die Ahnenforschung oder seien es die Vortragsanlässe.

Mit einem hervorragenden Vortrag über die Aufbewahrung und Archivierung unserer Original-Dokumente bestritt Frau Dr. Dorothee Platz von der Archivopteryx GmbH, Mels, den zweiten Teil des Anlasses. In einer sehr ansprechenden Art und Weise beleuchtete sie den Umgang mit Bild- und Tondokumenten und brachte es dabei wirklich auf den Punkt, was es bei der Aufbewahrung zu beachten gilt. Dabei fokussierte sie trotzdem auch auf den Wert, den solche Quellen darstellen können. Zielgerichtet informierte sie die interessierte Zuhörerschaft und die Zeit verflog schneller, als man dies wahrgenommen hatte!

Weiterführende Informationen im Zusammenhang mit dem Vortrag:
Archivopteryx GmbH Mels
Staatsarchiv St. Gallen - Übersichtsinventar audiovisuelles Kulturerbe im Kanton St. Gallen
Memoriav - Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz
- Kleiner Guide für die langfristige Sicherung digitaler Bilder und Töne
- Kleiner Guide für die Erhaltung von Film- und Videodokumenten
- Kleiner Guide - Die einfachen Tipps zur Erhaltung von Fotografien und Tondokumenten für alle
- Kleiner Guide für die Erhaltung von Tondokumenten
- Kleiner Guide für die Erhaltung von Fotografien

Anschliessend nutzten die Anwesenden die Gelegenheit der Diskussion in kleineren Gruppen, den Austausch im Zusammenhang mit individueller Forschungsarbeit und auch Kaffee und Kuchen, zu dem die GHGO die HV-Teilnehmenden eingeladen hatte. Die Veranstalter freuten sich natürlich auch, dass mit 27 Anwesenden eine attraktiv hohe Beteiligung zu verzeichnen war - eine cirka 20% höhere Beteiligung als an der letzten Hauptversammlung!

HV 2024 2

 

PS
Vielleicht wird ja auch darüber diskutiert, welche zukünftigen Anlässe durchgeführt werden sollten? Ob die Empfehlung von Dorothee Platz umgesetzt werden soll - welche anderen Themen ins Auge gefasst werden sollten? So oder so gilt: die GHGO möchte Anlässe organisieren und durchführen, die im Interesse der Mitglieder liegen und unbedingt auf Alibi-Übungen verzichten! Also meldet einem Vorstandsmitglied eurer Wahl, was euch interessiert!

HV 2024 1

Am Samstagnachmittag, 7. Oktober 2023 14:00 Uhr, hat sich ein schönes Grüppchen in St. Gallen-Winkeln eingefunden. Die Einladung hat uns einen Einblick in das Leben und Werk von Pankraz Vorster, dem letzten Fürstabt von St. Gallen, versprochen. Auch etwas Genealogisches wurde in Aussicht gestellt!

Lorenz Hollenstein 1

Lorenz Hollenstein, alt Stiftsarchivar (St. Gallen-Pfäfers), referierte in sehr interessanter Form aus dem Leben dieser interessanten Persönlichkeit. Auch das Genealogische kam nicht zu kurz. Wie der seit 15 Jahren sich im Ruhestand befindende Referent herausgefunden hat, stammte Pankraz Forster ursprünglich aus Bütschwil. Sein Grossvater wurde im Toggenburger Dorf geboren und stieg vom Koch in die Oberschicht der Stadt Wil auf. Das Wiler Bürgerrecht wurde ihm vorerst zwar verweigert.

Am 31. Juli 1753 wurde Pankraz Vorster in Neapel geboren und starb am 9. Juli 1829 im Kloster in Muri (AG). Er war der Sohn von Joseph Zacharias Vorster, Hauptmann in neapolitanischen Diensten, und der Gräfin Anna Maria Rosa Berni. Als Knabe kam er mit seiner Schwester zur Erziehung zu Verwandten in die Schweiz. Wie auch seine Schwester Jakobea war Vorster der deutschen Sprache nicht mächtig und musste diese zuerst erlernen.

Hier einige Eckdaten, welche aus dem von Lorenz Hollenstein verfassten Beitrag im HLS stammen: 1771 feierte er Profess in der Benediktinerabtei St. Gallen, 1777 wurde er zum Priester geweiht. Pankraz Vorster zählte zu den führenden Kräften in der Opposition des Konvents gegen Fürstabt Beda Angehrn, der ihn 1788 in die breisgauische Aussenbesitzung Ebringen versetzte. 1796 wurde Pankraz Vorster zum Fürstabt von St. Gallen gewählt. Es gelang ihm nicht, die revolutionäre Bewegung im Klosterstaat zu unterdrücken. Nach dem Verlust der Landesherrschaft im Februar 1798 fand Vorster über Umwege in Wien Zuflucht. Als im Frühjahr 1799 die österreichischen Truppen die Franzosen aus der Ostschweiz zurückdrängten, kehrte er in sein Kloster zurück. Er machte sich daran, die früheren Herrschaftsverhältnisse der Fürstabtei wiederherzustellen. Doch bereits nach vier Monaten gewannen die französischen Revolutionstruppen wieder die Oberhand, der Abt musste erneut fliehen.

Während Vorster sich noch jahrelang erfolglos um die Wiederherstellung der Fürstabtei bemühte, schuf sein Gegenspieler Karl Müller-Friedberg, der bis 1798 ein hoher Beamter der Fürstabtei gewesen war, mit Unterstützung der Franzosen zielstrebig den neuen Kanton St. Gallen. Im Mai 1805 beschloss der Grosse Rat des Kantons die Aufhebung des Klosters. Allein gelassen in seinen Bestrebungen wurde Vorster vom Wiener Kongress weiter enttäuscht, der ihm indes eine grosszügige Pension zusprach. Von 1819 bis zu seinem Tod lebte er im Kloster Muri. In der Forschung wird Vorster vorgeworfen, er trage wegen seiner hartnäckigen Verweigerung des Verzichts auf die Landesherrschaft die Hauptverantwortung für den Untergang des Klosters auch als geistliche Gemeinschaft.

Der Referent hat uns viele Fakten sowie auch einiges an neuen Erkenntnissen in spannender Form vermittelt. Nach einem verdienten Applaus bedankte sich Lorenz Hollenstein für die Einladung und fügte bei, dass dies ein würdiger Anlass für seinen allerletzten Vortrag gewesen sei!

Lorenz Hollenstein 2

oder: GedTool-Mapping - wie transferiert man Gedcom Daten von einem Ursprungs- zu einem Zielsystem

Die Einladung hat das Folgende versprochen:

 

Wir lernen, wie wir sicherstellen können, dass Daten aus einem Ursprungssystem einwandfrei in ein Zielsystem importiert werden können – und zwar die richtigen Daten im richtigen Feld! Auf diesem Weg kann das Genealogie-Programm gewechselt werden – es können aber Daten auch auf einer Datenbank (wie Geneal-Tree oder Gedbas etc.) publiziert werden.

Das Vorgehen kann also z.B. zur Ablösung des Ahnenforscher durch ein anderes Genealogie-Programm verwendet werden. Ebenso kann auch ein Teil der eigenen Daten zur Integration in ein anderes System aufbereitet werden. Dabei beweisen wir, dass Gedcom nicht gleich Gedcom ist und lernen den Weg kennen, wie der Daten-Übertrag einwandfrei durchgeführt werden kann.

 

Und was war wohl die Erkenntnis am Schluss des Workshops?

 
  • Lösungfindung nur mit wenigen Datensätzen!
    Einige wenige Personen mit allen durch die forschende Person genutzten Feldern sollen auf beiden Systemen (Ursprungs- und Zielsystem) 100% identisch abgebildet werden, so dass die entsprechenden Gedcom-Exporte für die Erstellung der Mapping-Tabelle genutzt werden können und nicht auf der einen oder anderen Seite Felder existent sind, die nur dort erfasst sind!
  • Genauigkeit ist gefragt!
    Wenn man bei der Datenübernahme die Vorbereitung der Mapping-Tabelle nicht auf 100% identischen Daten basiert, dann erreicht man nicht das erwartete Resultat!
  • Verfügbare Felder sind immer besser als eigene Felder!
    Auch die Ziel-Software sollte man gut kennen und wissen, wo dort standardmässig welche Daten wie erfasst werden müssen, damit alle Funktionalitäten einwandfrei genutzt werden können!
  • GedTool muss beherrscht werden!
    Die nutzbaren Möglichkeiten des GedTool müssen verstanden und geübt werden, damit sie dann problem genutzt werden können. Das Studium der GedTool-Anleitung ist essentiell!
    Empfehlung: Kapital 5 / ab Seite 19 lesen und dann wisst ihr, wieso ihr die ganze Anleitung lesen solltet! - Zentral ist dann Kapitel 5.4 / ab Seite 28.

 Im TIPP von Peter Schulz, dem Entwickler vom GedTool (https://www.gedtool.de) ist in seiner Anleitung zu lesen:

Zum Aufbau der korrekten und vollständigen Spalten-Überschriften erfasst man am besten in einem Genealogieprogramm, welches GEDCOM unterstützt (zum Beispiel PAF - gibt es kostenlos als Freeware im Internet), eine kleine Testdatei mit all den zu übertragenden Datenfeldern. Danach spielt man die Testdaten als GEDCOM-Datei aus, liest sie in GedTool ein <GEDCOM-Datei einlesen> und erzeugt mit der Funktion <Flache Liste aus GEDCOM erstellen> eine Tabellenvorlage (Blatt „FlatList“). Die hierbei erzeugten Spaltenüberschriften müssen nun den Spaltenüberschriften in der Quelldatei im Tabellen-blatt „SOURCE“ zugeordnet werden. Diese Zuordnung wird in einer eigenen Mapping-Datei vorgenommen.

Was dann auch bestätigt, dass auch die Nutzung derselben Gedcom-Version nicht zwingend zu 100% identischen Feldern führt!

Kein LOG, aber ein bisschen mehr über den Workshop:

Um fast pünktlich 09:30 Uhr startete der Workshop mit einen kurzen Einführung, wie wir Daten von einem Programm zu einem anderen Programm oder einer Plattform transferieren können. Dabei ging Heinz auf die folgenden drei Verfahrenstiefen ein:

PICT Migrationsmodelle

WS Mapping 04

 

Die grosse Herausforderung ist wohl, dass man möglichst bald erkennen kann, was im Ursprung und am Ziel identisch ist und "funktioniert" und wo die Herausforderungen liegen!

Zusammen mit den neun Teilnehmenden wurden dann die ersten beiden Möglichkeiten in einem Schnelldurchlauf betrachtet und es war sofort klar, dass die Resultate in der Regel nicht zufriedenstellend sind. Trotzdem kann es Sinn machen, dass in dieser Reihenfolge getestet wird, wie die Daten sich im Zielsystem präsentieren.

Auf Stufe drei ging es dann an die Herausforderung des Mappings. Und da landeten wir natürlich mit unserer Auswahl einen Volltreffer! Als Quelle nutzten wir den Ahnenforscher (aktuellste Version 6.0.15 vom 22.12.2012) und als Ziel Heredis 2023 (dort Heimatort) und da waren dann die Überraschungen auch gross und eine der grössten Herausforderungen war wohl der Bürgerort, an den wir uns noch vor dem Mittag heranpirschten. Die nachstehenden Gedcom-Ausschnitte zeigen die unterschiedliche Abbildung in der Gedcom-Datei:

 Ahnenforscher Gedcom-Ausschnitt Bürgerort HEREDIS Gedcom-Ausschnitt Heimatort
 PICT Heimatort Ahnenforscher  PICT Heimatort Heredis

Das zu mappen war auf Anhieb nicht so einfach und auch bis nach der Mittagspause hat es der Workshop-Leiter nicht geschafft. Trotzdem hat er die Möglichkeiten des Mapping vorgestellt und zum grössten Teil demonstriert. Denn man kann:

  • Ein Quellfeld (Source Item) einem Zielfeld (FlatList Item) zuordnen
  • Eine Konversion (Conversion) durchführen, indem man den Inhalt verändert (wie z.B. "männl.=M, weibl.=F, unbek.=U"), dass die Begriffsnutzung dem Zielsystem entspricht
  • Eine Ergänzung (Completion) durchführen, indem verschiedene Ursprungsfelder in ein Feld zusammengefügt werden oder Text und ein Feldinhalt zusammengefügt werden oder Feldinhalt mit der Nutzung der WENN Formel (wenn, dann, sonst) gesetzt werden

Für unseren vorerwähnten Fall führen folgende Mapping-Eingaben zum richtigen Resultat:
PICT Mapping AF HEREDIS Buergerort

Und diese wurde erst nach dem Workshop herausgefunden, was zeigt, dass intensives Arbeiten mit diesen Funktionalitäten wirklich der Weg zum Ziel ist - das kann man nicht einfach so rasch machen!

Quellen, die zum besseren Verständnis führen:

Angebot an die GHGO-Mitglieder:
Wer nur einmalig seine Daten von einem Genealogie-Programm in ein anderes transferieren will, hat wohl keine Lust dies alles zu lernen (obwohl es keine Raketen-Wissenschaft ist!). Diesen Mitgliedern offerieren wir Unterstützung. Wenn es mit Heinz vorabgesprochen ist und die Datenqualität als wichtige Voraussetzung stimmt, dann können die Musterfälle in Form eines Gedcom-Files der Ursprungs-Software und der Ziel-Software zur Prüfung und Erstellung des Mapping-Files zugestellt werden. Das Mapping selber soll dann bei einem vereinbarten Treffen (oder im Extremfall einer Online-Session) mit der ganzen Datenmenge durchgeführt werden! Ebenso können wir Treffen vereinbaren, bei denen ihr eure Arbeit macht und Heinz unterstützend für besondere Fragestellungen ebenfalls vor Ort ist - das kann wohl auch an Genealogie-Treffs gemacht werden!

Wichtiger Hinweis für alle Mitglieder:
Wenn ihr für eure Datenführung eine Mapping-Tabelle für die Online-Datenbank (Geneal-Tree, Gedbas, weitere) habt, dann kann diese selbstverständlich wiederkehrend genutzt werden.


 

Kommentar eines Teilnehmers:

Bei der anschaulichen und ausführlichen Präsentation von Heinz Riedener wurde uns die Möglichkeit der Überspielung von Daten zwischen zwei verschiedenen Programmen gezeigt. Dabei mussten wir feststellen, dass die Problematik im Detail liegt und nur durch fleissiges Üben und entsprechende Versuche gelöst werden kann. Heinz, vielen Dank für deine gewaltige Arbeit.

WS Mapping 07

War es nun einfach ein normaler GHGO-ONLINE-Treff, an dem man sich ein bisschen unterhalten hat und sich nach einer Stunde wieder verabschiedete. Nein, wirklich nicht! Es war schon eine besondere Online-Zusammenkunft! Nicht nur, dass auch Jakob Schegg (unser kürzlicher Referent in Berneck) erstmals teilgenommen hat. Ebenfalls nicht nur, weil wir mit Marie-Louise Norton-Keller (sie forscht nach Keller von Sommeri), Texas, ein Treffen in Frauenfeld vereinbart haben (weitere Informationen dazu folgen im GHGO-CHAT). Nein, auch von der Themenvielfalt, dem aktiven Mitmachen der Teilnehmenden und der Dauer des Treffs (fast zwei Stunden) her!

CHAT Zoom

Schriften – alte Schriften

Dies war dann auch ein erstes, intensives Thema. Dabei lag der Fokus bei den Ausbildungsmöglichkeiten und Lernhilfen. Sofort wurden auch Beispiele genannt und ausgetauscht.

CHAT Schriften

Forschungsresultate im Netz

Die obige Abbildung stammt aus der Webseite unseres Mitgliedes Daniel Stieger (https://www.daniel-stieger.ch/). Er hat in vorbildlicher Weise seine Forschung veröffentlicht und ergänzt dabei auch laufend nicht nur die Genealogien, sondern auch die Geschichte rund um Oberriet. Eine attraktive Sammlung! Klickt man auf der Homepage oben rechts auf «Stieger» dann landet man beim Beginn der Geschichte von Oberriet, die mit prähistorischen Funden beginnt!

Ein absolutes Vorbild für die Publikation von Forschungsergebnissen! Kompliment!

Und wer nicht eine ganze Webseite aufbauen will, der könnte zum Beispiel mindestens die erforschten Personen auf Geneal-Tree publizieren und sich über die ergänzenden Rückmeldungen freuen!

CHAT GenealTree

 

Heraldik   -  der Spezialfall Schweiz?

Einmal mehr zeigte die Diskussion rund um heraldische Fragestellungen, dass wir dies wirklich demnächst wieder einmal zu einem Anlass-Thema machen sollten. Schliesslich sind wir eine genealogisch-heraldische Gesellschaft und wir sollten dem zweiten Themenkreis auch Rechnung tragen. Also sind wir nun auf der Suche nach einer Person, die uns die Besonderheiten der Schweiz mit dem «Bauernadel» und den daraus sowie aus Trends nach dem eigenen Wappen entstandene Situation näherbringen und uns erklären kann.

CHAT Heraldik

Was wäre noch zu sagen?

So gefallen die GHGO-ONLINE-Treffs und hoffentlich stecken sie auch weitere Mitglieder an, sich aktiv daran zu beteiligen – wobei auch «nur Zuschauen und Zuhören» erlaubt ist!

Auf den Samstagnachmittag, 10. Juni 2023 14:00 Uhr hat die GHGO einmal mehr nach Berneck eingeladen und angekündigt, dass das GHGO-Mitglied Jakob Schegg (früherer Gemeindepräsident von Berneck) über das Gegen-, Neben- und Mit-Einander in Berneck berichtet.

Dieser Einladung folgte dann eine kleine Gruppe an Mitgliedern und Gästen. Es muss nun nicht spekuliert werden, ob das wunderschöne Wetter schuld an der eher bescheidenen Beteiligung war. Ganz sicher ist, dass alle Abwesenden einen aussergewöhnlichen geschichtlichen Einblick verpasst haben. Mit verschiedenen Sichten berichtet Jakob Schegg in attraktiver Art und Weise über Meilensteine zwischen der ersten schriftlichen Erwähnung von Berneck im Jahre 892 und der aktuellen Zeit. Eindrücklich! Beeindruckend! Interessant!

Der Inhalt der Ausführungen kann nicht zusammengefasst weitergegeben werden – darum erlaube ich mir unzusammenhängend einige Aussagen im Telegrammstil weiterzugeben:

  • Kirchhöri Bernang
    Die Pfarrei Bernang/Bernegg/Berneck umfasste ursprünglich weite Gebiete:
    Lustenau bis 1306, Widnau bis 1504, Oberegg bis 1655, Reute bis 1690, Diepoldsau bis 1728, Schmitter bis 1791 und Au bis 1804!
  • Berneck lebte mit zwei St. Gallen
    • Fürstabtei St. Gallen, katholisch, mit dem Fürstabt und dem Kloster als Lehensgeber im Rheintal
    • Stadt St. Gallen, sie wird evangelisch, mit Bürgermeister und Spitalamt als Gutsverwalter im Rheintal
  • Mit der Reformation kam das erste grosse Gegeneinander – und damit auch eine neue Art von Einflüssen von aussen! Die altgläubigen fünf Orte UR/SZ/UW/LU/ZG haben 1524 ihre Rheintaler Landvögte angewiesen: «die lutherisch-zwinglische, irrige und verkehrte Lehre im Rheintal auszureuten, zu strafen und niederzudrücken».
  • Während der Fasnacht 1530 bewilligte der Lustenauer Hofammann Zoller das Tanzen in einem Wirtshaus in der Au. Die Bernanger haben das Tanz-Verbot Ernst genommen! Dies führte zu einem Streit über die Zuständigkeit des Gerichts und einer Kraftprobe zwischen den religiösen Gegnern, dem hohenemsischen Gericht mit dem katholischen Graf Mark Sittich und dem reformierten Rheintaler Hoch-Gericht in Altstätten.
  • Eindrücklich ist, was das Hofgericht in Bernang bestrafte! Zum Beispiel:
    • Am heiligen Ostertag Wäsche aufgehängt
    • Während dem Gottesdienst laut Kalb vorbeigetrieben
    • Sich mit Win überladen
    • Zu spät Hochzit gehalten
  • Bereits 1394 wird ein Schulmeister in Bernang erwähnt. Schon um 1600 ist im Erdgeschoss vom evangelischen Pfarrhaus durch den Prädikanten Schule gehalten worden. 1861 wurde das neue evangelische Schulhaus auf dem Lindenplatz eingeweiht und 1863 das neue katholische Schulhaus Bünt. Die beiden konfessionellen Schulen sind unter der Leitung vom jeweiligen Pfarrer gestanden und haben bis zur Schul-Verschmelzung auf den 1. Januar 1980 weiter existiert!
  • 1625 + 1626 wurden drei katholische Bernanger Frauen als Hexen verurteilt und auf der Richtstätte Altstätten hingerichtet. Nicht nur dazu gab es die Fakten – auch zu Aberglaube und Gesundbeterei erläuterte der Referent Beispiele aus einem handgeschriebenen Spruch-Büchlein eines bäuerlichen Bernecker Gesund-Beters. Darin konnte nach dem Vortrag sogar geblättert werden!
  • Nach ersten Diskussionen zum Übergang von der Simultan-Kirche Bernang zu eigenen Kirchen für die beiden Konfessionen im Jahre 1905 dauerte es dann bis 1937 (Einweihung der evangelischen Kirche) und 1938 (Kirchweihe der prächtig renovierten katholischen Kirche). Dazu gab es noch ein Gedicht im Bernecker Dialekt zum Güggel auf dem Dach der katholischen Kirche!

Und das waren jetzt nur Bruchteile, die aber andeuten können, wie vielfältig die Ausführungen waren! Sehr eindrücklich. Das war aber auch die Gelegenheit nach dem Vortrag Originalbücher dazu einzusehen.

  • Bernecker Ökumene
  • Bernecker Ökumene
  • Bernecker Ökumene
  • Bernecker Ökumene
  • Bernecker Ökumene
  • Bernecker Ökumene

 

Zu Beginn dieses Jahres hat das Staatsarchiv St. Gallen den DLS, den digitalen Lesesaal als Nachfolge des früheren Werkezeuges für den Online-Zugriff, eingeführt. Die gut 20 Jahre im Einsatz gewesene Lösung musste ersetzt werden. Dies führte auch dazu, dass die Benutzer sich umgewöhnen mussten. Da es dabei auf den ersten und zweiten Blick aus unserer Sicht nicht ganz selbsterklärend war, baten wir das Staatsarchiv St. Gallen um Unterstützung.

Patric Schnitzer, der Leiter Benutzungsdienst beim Staatsarchiv, erklärte sich bereit für eine Demonstration und Erläuterung der Funktionalität und die Beantwortung von Fragen. Dazu trafen wir uns am 20. Mai 2023 um 14:00 Uhr mit ihm im FamilySearch Center in St. Gallen-Winkeln. Dort wurde angespannt und aufmerksam den Ausführungen des Referenten gefolgt!

DLS

Gibt's im Staatsarchiv St. Gallen nur Kirchenbücher?
Nein! Es gibt dort etwa 10 km Akten und es kommen jährlich wohl etwa 150 m dazu!

Wie finden wir was?

Ueber den Link https://dls.staatsarchiv.sg.ch/ sind wir auf der Hauptseite des DLS. Auf dieser Seite finden sich zuoberst die globale Suche, die Möglichkeit die erweiterte Suche aufzurufen und verschiedenste direkte Links im Schnelleinstieg - dann einige aktuelle Informationen und darunter weitere Direktlinks. Bei der Normalansicht muss man dafür teilweise herunterscrollen:

DLS1

Über den Link bei der "Familienforschung" findet man einige Erläuterungen und die "Abzweigungen" zu den Kirchenbüchern und den Bürgerregistern:

DLS2

Mit dem Link "Kirchenbücher" erscheint die Auswahl zur Signatur "ZVA 12" mit darunter alphabetisch aufgeführten Gemeinden - entsprechend bei den "Bürgerregister" die Auswahl zur Signatur "ZVB 99", den Bürgerregister Digitalisaten.

Es kann aber auch global gesucht und dann weiter eingeschränkt werden:

DLS3

In der Übersicht ist auch sofort erkennbar, welche Informationen online zur Verfügung stehen:

DLS4

Weitere Möglichkeiten!

Der DLS bietet aber auch die Möglichkeit digitales Archivgut direkt und gebührenfrei in hoher Auflösung anschauen zu können. Es handelt sich dabei in erster Linie um Bilder (Postkarten) und Fotografien sowie Karten und Pläne! Reinschauen lohnt sich!

Wozu hat's ein Login auf der Seite?

Oben rechts auf der Webseite befindet sich ein "LOGIN"-Link. Dieser wird für Suche und Abfrage inklusive der Einsicht in die digitalen Archivgüter nicht benötigt. Hingegen sollte er genutzt werden, wenn man eine Archiveinsicht im Lesesaal anmelden will. Ab Ende Juni 2023 wird auf diesem Wege noch weitere Funktionalität zur Verfügung stellen. Doch der Reihe nach:

DLS5

Bei der Registrierung muss die E-Mail-Adresse angegeben werden. Daraufhin erhält man eine Nachricht mit einem Link "Registrierung fortsetzen". Dieser führt zur Eingabemaske für Vorname, Nachname und Passwort. Nach der Eingabe wird wieder die Homepage des DLS angezeigt und man kann sich dort anmelden, wenn dies nötig ist! Sollten sich bei der Registrierung respektive beim ersten Login Probleme ergeben - dann einfach den Browser schliessen und sich frisch anmelden!

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Nach der Anmeldung ist zusätzlich der Button "bestellen" ersichtlich - damit kann die "Archiveinsicht im Lesesaal" angefordert werden. Nach dem Klick darauf ist die Bestellung im Warenkorb und muss noch freigegeben werden.

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Noch nicht abgesandte Bestellungen im Warenkorb werden mit der gelben Markierung oben rechts angezeigt.

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In der Bestellungsübersicht können die Bestellungen final eingereicht werden! In diesem Bereich können dann in der Folge auch Rückmeldungen des Staatsarchivs ersichtlich sein - wie in einem Chat!

DLS9

Nach den cirka 1 1/2 Stunden mit Patric Schnitzer fühlten sich die Anwesenden in einer guten Ausgangslage den DLS zu nutzen! Dass so viele verschiedene Archivgüter wie Karten bis 1870 zur Verfügung stehen, war dann doch für die Mehrheit überraschend.

 


Kombinierte Suchen

Viele von uns suchen gerne kombiniert in den Signaturen ZVA 12 und ZVB 99 - auch dies ist möglich! Aufrufen der erweiterten Suche und dann Erfassung der Suchparameter:

dls kombi

Wenn ihr einmal eine solche Suche gemacht habt - Vorgehen entlang der blauen Ziffern, dann könnt ihr auch den Text im Suchfeld kopieren und irgendwo speichern - dann müsst ihr in Zukunft nur noch den Ortsnamen auswechseln!

dls kombi suchstring

 

 

 

oder von hier kopieren:
(title:"*Ort*") AND (signature:"ZVA 12*" OR signature:"ZVB 99*")

19. Grosses Stammtischtreffen des BLF und
7. Regionaltreffen DAGV Süd am 29.04.2023 in Augsburg

Unter diesem Titel luden Manfred Wegele und Sabine Scheller vom Bayerischen Landesverein fuer Familienkunde e.V. (und DAGV) wieder einmal zum gegenseitigen Informationsaustausch ein. Wie von früheren Treffen gewohnt, gab es durch die Vertreter der einzelnen Organisationen (Gruppierungen und Vereine) eine kurze Vorstellung und Informationen zu den aktuellen Aktivitäten und Schwerpunkten.

Dieses Mal nahmen unsere Mitglieder Albert Seitz und Heinz Riedener an diesem Treffen teil. Wie immer war es interessant zu verfolgen, welche unterschiedlichen Tätigkeiten bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Fokus stehen. Ein wertvoller Austausch über die Landesgrenzen hinaus!

DAGV Sued Augsburg

Workshops Genealogie-Programme + Daten veröffentlichen

Ende April 2023 führten wir die Workshops rund um den Datentransfer von einem Genealogie-Programm zu einem anderen sowie auch die Veröffentlichung von Forschungsresultaten mit den interessierten Mitglieder durch.

WS Apr 2023 1

Mit dieser Thematik wurde am 26. April 2023 gestartet und es war den Teilnehmenden bald klar, dass es nicht ein Rezept für alle und alles gibt! Denn es existieren wesentliche Unterschiede

a) in der Datenführung pro Genealogie-Programm
b) in der Datenführung pro Ahnenforscherin oder Ahnenforscher

Trotzdem oder erst recht setzten wir uns mit der Thematik auseinander und dies nicht nur, um auf einem höheren Level verunsichert zu sein!

WS Apr 2023 2

Anlässlich der Fortsetzung am späteren Nachmittag des 28. Apirl 2023 fokussierte die Zielsetzung auf die Veröffentlichung von Daten auf (nicht kommerziellen) Online-Datenbanken wie GedTool und Gedbas. Dasselbe Vorgehen ist selbstverständlich auch für andere Online-Lösungen empfehlenswert.

Dabei muss man aber nicht zum Spezialisten bei der Überarbeitung einer Gedcom-Datei werden - aber wir sollten verstehen, dass da die Unterschiede erkennbar sind und es sogar Werkzeuge für die Betrachtung (z.B. Notepad++) und für die Bearbeitung (z.B. GedTool) gibt.

WS Apr 2023 3

Teilweise muss da der Inhalt dann wirklich umformatiert werden!

Und zu welcher Schlussfolgerung sind wir gekommen?

  • Es ist auf den ersten Blick eine grosse Herausforderung - aber machbar.
  • Insbesondere der Wechsel vom einen zu einem anderen Genealogie-Programm ist ja einmalig - da sollte man es richtig machen, aber man muss dafür nicht unbedingt Spezialist werden. Den Mitgliedern hilft man ja bei der GHGO gerne!
  • Als optimales Vorgehen wird der folgende Weg betrachtet:
    - Export eines komplexen Datensatzes mit den persönlichen Eigenheiten der Erfassung in eine Gedcom-Datei
    - Test-Import der Gedcom-Datei im Zielsystem
    - Überarbeitung des Test-Exportes (Gedcom-Datei) mit dem GedTool
    - Test-Import des überarbeiteten Gedcom-Files ins Zielsystem
    oder, wenn's noch zu untransparent ist
    - Erfassung desselben Datensatzes im Zielsystem
    - Export des neu nach den Regeln des Zielsystems erstellten Datensatzes in eine Gedcom-Datei
    - Vergleich der beiden Gedcom-Dateien (vom Ursprungssystem und vom Zielsystem)

Schlussendlich kann wohl definiert werden, welche Anpassungen erforderlich sind. Diese kann man dann mit einer grösseren Datenmenge (z.B. 50 Personen, die in einem Ast miteinander verbunden sind - z.B. Nachfahren über wenige Generationen) getestet werden. Allenfalls sind noch kleine Anpassungen erforderlich - mit etwas Glück hat man dann den Weg evaluiert, den man gehen muss.

Für das Hochladen auf Online-Datenbank empfehlen wir die Grundregeln:

  • Daten lokal bewirtschaften
  • Nur erforderliche Informationen exportieren
  • Testen, ob im Zielsystem wirklich der ganze Upload wieder gelöscht werden kann
    Dabei gilt es insbesondere bei FamilySearch zu beachten, dass es einen öffentlichen, weltweiten Stammbaum gibt, wo man nicht mehr löschen kann - daneben aber auch der persönliche Stammbaum als persönlicher Stammbaum hochgeladen werden und bewirtschaftet werden kann.

Und natürlich wie immer: regelmässig Datensicherungen auf externen Datenträgern erstellen, falls einmal etwas schief geht!
Ebenso empfiehlt es sich alle genutzte Software aktuell zu halten!

Viel Erfolg beim Publizieren der Forschungsresultate, was unser Ziel sein sollte! Bei Fragen oder grösseren Herausforderungen helfen wir gerne - und zwar sowohl beim Genealogie-Treff als auch in den GHGO-Sessions.

Am 5. November 2022 trafen sich Daniel Oswald, 1. Vorsitzender der Forschergruppe Oberschwaben und Heinz Riedener online mit 22 Mitgliedern und Interessierten in einem ZOOM-Meeting um etwas auf die Unterschiede in der Familiengeschichtsforschung in ihren Regionen einzugehen.

Forschergruppe Oberschwaben eV

Nach einer kurzen gegenseitigen Vorstellung der Referenten lag während dem ersten Teil der Fokus auf Oberschwaben - das heisst der Region zwischen der Donau und dem Lech. Daniel Oswald ging dabei auf die Besonderheit der Region ein - und insbesondere auch die vielen Änderungen der regionalen Zugehörigkeit von Orten und Pfarreien. Dann erläuterte er, wo überall geforscht und recherchiert werden kann. Daraus ergab sich ein einwandfreier Überblick, der auch mit Beispielen unterlegt wurde. Am Schluss die Ernüchterung, dass es wohl diverse Quellen gibt, die online zur Verfügung stehen, aber leider noch keine digitalen Kirchenbücher! Schaut euch den unten verlinkten Video an und lasst euch die Situation von Daniel erklären!

 GHGO 150

Ein paar Minuten später nahmen wir die Sicht auf die Schweiz ein. Heinz Riedener erläuterte die Besonderheit der Bürgerorte (Heimatorte) und der entsprechende Einfluss darauf, mit welchen Informationen in der Schweiz wo geforscht werden muss. Die Hilfsmittel führten vom Familiennamenbuch über verschiedene Beispiele bis zum durch die GHGO erstellten Hilfsmittel zu den Kirchenbüchern und Bürgerregistern des Kantons St. Gallen auf der Webseite https://kb.ghgo.ch. Aber auch zur Linkseite https://www.ghgo.ch/ch.html.

Danach war das ZOOM-Meeting offen für Fragen und diese Gelegenheit wurde aktiv genutzt, so dass sich die zusammengewürfelte Gruppe noch eine längere Zeit aktiv unterhielt und auch zu verschiedenen Fragen entweder die Antworten oder den Weg zum Ziel besprach. Ein sicherlich attraktiver Anlass mit einem offenbar interessierenden Themenbereich.

Die beiden Präsentation sind als Video (total cirka 40 Minuten) verfügbar! Dieser Link führt zum Film, der auf YouTube gespeichert ist: Link zum Video auf YouTube

Am Samstag, 22. Oktober 2022 war der Grund für ein Treffen von einem guten Dutzend IGAL-Mitgliedern ein ausgeschriebener Workshop zum Thema "Heredis". Ausgerüstet mit dem persönlichen Laptop und einer installierten Version der Genealogie-Software Heredis waren die Teilnehmenden pünktlich um 09:30 Uhr im Family History Center in Dornbirn bereit und voller Erwartungen, die sie vorgängig kommuniziert hatten.

Heredis Genealogie Software

Gleich zu Beginn machte Heinz Riedener als Workshop-Leiter klar, dass die Teilnehmenden das Programm voll und ganz beeinflussen können - eingeladen sind, ihre Fragen zu stellen. Entsprechend lebendig war der Anlass dann auch und das freute alle Beteiligten. Nach einer Programm-Erläuterung führte eine Diskussion entlang der nachfolgenden Themen zur Software:

1) Welche Bedürfnisse haben wir wirklich? Was wollen wir "am Schluss" haben?
2) Wollen wir eine benutzerfreundliche Software einfach nur richtig nutzen oder auch ein bisschen "daran herumschrauben"?

Und bei der Software galt die Aufmerksamkeit zuerst dem Daten-Export und Daten-Import - und das wurde auch durchgespielt
- Heredis-Export im Gedcom-Format
- Überarbeitung mittels GedTool
- Heredis-Import im Gedcom-Format

Heredis Software

Eine weitere Runde - einfach damit es nicht vergessen geht - galt dem Thema:
- Datensicherung

Dann wurde Zeit in die Erklärung der Navigation investiert und das natürlich parallel jeweils auf den persönlichen Geräten nachvollzogen. Alle überzeugten sich, dass Heredis wohl wirklich (fast) keine Wünsche offenlässt. Deshalb wurde getestet und getestet. Die Knowledgebase wurde genutzt. Mit den Orten und dem Ortsindex wurde gearbeitet, Quellen wurden erfasst und verlinkt - und die entsprechende Funktionalität wurde ausgereizt. Medien wurden zugeordnet und wieder gelöscht.

Intensive Runden der Fragenbehandlung und -beantwortung führten schlussendlich zum Abschluss und zur Diskussion, welches die geeigneten Angebote an die Mitglieder für den zukünftigen Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Bearbeitung von Herausforderungen sein könnten. Denn die "Hilfe zur Selbsthilfe" soll auch weiterhin das Ziel der Zusammenarbeit sein.

Nun - fürs Erste war es mal toll, interessant, spannend und hat auch dem Referenten Spass gemacht!

Heredis 1

Gut 10 Jahre nach unserem letzten Besuch im Staatsarchiv Frauenfeld, bei der uns Staatsarchiv André Salathé am 19. Mai 2012 die neue Umgebung des Staatsarchivs des Kantons Thurgau zeigte und uns durch die Innenräume führte, hiess unser Veranstaltungsort wieder: Staatsarchiv Thurgau.

Eingeladen hatte Beat Oswald, Sirnach - er arbeitet im Staatsarchiv Thurgau im Bereich Bestandesvermittlung. Mit dem Titel "Polen - Brasilien - Amerika - Drei Auswanderergeschichten aus der Familie Oswald von Oberaach TG" hat er knapp 20 Personen begrüssen und danach mit seinen Ausführungen begeistern können!

Attraktive Beteiligung

Er hat dabei lebendig, faszinierend den Beweis angetreten, dass die Aussage in der Einladung zum Treffen stimmt:
Wenn man seine Familie erforscht, so möchte man in der Regel mehr als nur eine Datenbank anlegen oder eine Stammtafel erstellen. Geburts- und Sterbejahre, die Anzahl der Kinder, Heiratsdaten und Wohnorte sind zwar alles interessante Informationen, aber letztlich ergibt das bloss eine ziemlich nüchterne und trockene Auflistung von vielleicht hunderten von Vorfahren und Anverwandten; nur eine Grabsteinsammlung - wie das eine Berufsgenealogin einmal ausdrückte.

Denn im Gegensatz dazu hat er Geschichten erzählt und diese gespickt mit Fakten in einem Nachfahren-Stammbaum, Dokumenten, Bildern und Publikationen. Einige Informationen dazu finden sich auch auf unserer Einladung.

Erinnerungsstuecke

Den Inhalt des stündigen Vortrages wiederzugeben ist nicht möglich - da hätte wohl eine Video-Aufzeichnung gemacht werden müssen. Aber einige Elemente der Aussagen von Beat Oswald während dem Vortrag sowie der nachfolgenden Sichtung einiger Quellen im Vortragsraum und auf dem Rundgang, der anschliessenden Führung durch das Staatsarchiv, sollten wir uns schon festhalten:

  • Wieso nicht die Frauenlinie erforschen? (kürzlich erschien zum Thema ein Buch)
  • Wieso nicht die vielfältigen Quellen neben den Kirchenbüchern nutzen? (Häuser / Gerichtsakten / usw.)
  • Wieso nicht einzelne Personen im Detail betrachten und deren Geschichte aufzeigen? (wie seine Beispiele!)

Die Chancen sind gross, dass damit ein Werk entsteht, das auch emotional gehaltvoll ist und die eigene Forschung (bisher vielleicht nur eine klassische und gut gefüllte Datenbank in einem genealogischen Programm) attraktiv ergänzt! Also schaut mal beim Staatsarchiv in der von euch erforschten Region vorbei, was es dort alles gibt!

 Weitere Quellen

Nach dem Vortrag ging es durch die verschiedenen Räumlichkeiten des Staatsarchives Thurgau und alle Teilnehmenden an diesem Rundgang waren von der Menge an Archivgut beeindruckt. Allerdings nicht nur davon, sondern auch von den verschiedenen Arbeiten und der dazu verwendeten Infrastruktur!

Es war ein hervorragender Anlass! Vielen herzlichen Dank an Beat Oswald, der uns dieses Erlebnis ermöglicht hat und einen Einblick in seine besondere Forschung gegeben hat.

Wer noch etwas mehr zum Staatsarchiv erfahren will:
auf der Webseite gibt es interessante Informationen - wie z.B. die Ansichtskartensammlung

Unser Ehrenmitglied und aktueller Vizepräsident, Wolf Seelentag, trat vor 35 Jahren der GHGO bei - seit 1993 ist er ein sehr aktives und mehr als nur hilfsbereites Vorstandsmitglied. Seine grossen Leistungen rund um die Genealogie führten nun dazu, dass er durch die Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände e. V. (DAGV) als verdienter Genealoge geehrt wurde!

Wir freuen uns mit Wolf über die Wertschätzung und sind stolz, ihn in unserem Vorstand zu haben!

Übersicht der diesjährigen Ehrungen der DAGV

Ehrung Wolf Seelentag

Wolf Seelentag Vizepraesident

Telegramm zur HV 2022:

  • 22 Teilnehmende, wovon 1 Gast
  • Alle Anträge wurden angenommen
  • Trotz Statutenänderungen und Wahlen dauerte die HV nur eine Stunde
  • Einnahmen-Überschuss von gut 1,300.00 CHF
  • Mitglieder-Rückgang von 133 auf 125, wovon 5 Personen wegen nicht-Bezahlung des Beitrages über zwei Jahre
  • Statutenänderungen als Basis für eine neue Flexibilität verabschiedet
  • Vereinsjahr entspricht neu dem Kalenderjahr
  • Für das verlängerte Vereinsjahr (01.07.2022-31.12.2023) muss nur ein Mitgliederbeitrag beglichen werden
  • Auch im neuen Budget sind Mittel für die Bearbeitung genealogischer Nachlässe verfügbar
  • Thomas Graf als Aktuar gewählt
  • Philipp Brühwiler (bisher Revisor) als Kassier gewählt
  • Albert Walder als Genealogie-Treff-Verantwortlicher gewählt
  • Rolf Stadelmann als Revisor gewählt
  • Primo Facci als Revisor gewählt
  • Genealogie-Treff und GHGO-Online bleiben fixe Bestandteile des Jahresprogrammes
  • Übrige Aktivitäten werden laufend ins Jahresprogramm aufgenommen und angekündigt (Mitglieder - natürlich inklusive der Vorstands-Mitglieder - sind aufgerufen Ideen laufend einzubringen und Anlässe durchzuführen oder zu organisieren; natürlich mit Unterstützung des Vorstandes)
  • Göpf Forster (bisheriger Genealogie-Treff-Verantwortlicher und Gastgeber im FHC in St. Gallen-Winkeln) sowie Ken Doerig (bisher Revisor) wurden verabschiedet
  • Mithilfe bei Projekten ist weiterhin erwünscht - gemeinsame Aktivitäten stärken auch den Verein
  • Eine neue Webseite befindet sich in Entwicklung und sollte baldmöglichst die bestehende Seite ablösen
  • Anschliessend fanden bei Kaffee und Kuchen angeregte Diskussionen und Unterhaltungen statt

Gedanken rund um dasjenige zwischen den Zeilen:
Die GHGO befindet sich wohl auf einem guten Weg. Neue Vorstandsmitglieder haben das Durchschnittsalter im Vorstand deutlich gesenkt. Wenn wir nun auch noch jüngere Mitglieder für die Ausübung der Hobbies Familiengeschichtsforschung in unserem Verein bewegen können, dann könnte auch dort durch diesen Mitgliederzuwachs eine Senkung des Durchschnittsalters herbeigeführt werden - und dies wäre für die Entwicklung unseres Vereins wohl sehr förderlich. Unser Gast, Ursula Simmerle von der IGAL, hat es auf den Punkt gebracht: wir müssen sichtbarer werden! Wenn dies auf unserer Seite des Rheins in den Medien auch deutlich schwieriger ist, so sollten wir doch mit offenen Augen nach Möglichkeiten Ausschau halten! Wieso nicht einmal bei einer Ausstellung mit präsent sein - wir sind ja in den Kantonen AI, AR, SG + TG zuhause und können da doch auch in Erscheinung treten; vorzugsweise an publikumswirksamen Ereignissen. Der Vorstand nimmt Ideen gerne entgegen.

 HV 2022 Praesenzkontrolle
Präsenzkontrolle wird vervollständigt
 HV 2022 Start
Die Stimmenberechtigten werden gezählt - dann kann es losgehen

Der Frühlingsausflug 2022 führte nach Islikon TG. Bei schönstem Wetter fanden total 22 Personen den Weg nach Islikon TG und zum Treffen der GHGO! Bei hervorragendem Wetter startete nach dem Kaffee-Treff das Programm mit der "Führung Greuterhof" mit Heinz Böckli. Der Mittagslunch wurde bei traumhaftem Wetter draussen vor dem Restaurant Schmitte genossen. Dort gab es dann auch ein paar Informationen zur Zukunft der GHGO bevor es dann zur Führung im Museum Telephonica ging. Abschliessend genossen etliche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nochmals eine kurze Pause im "Garten" vor dem Restaurant Schmitte bevor es wieder nach Hause ging. Der ganze Anlass wurde von unserem Mitglied Eugen Haag organisiert und - das sei verraten - es gab nur zufriedene Gesichter an diesem Anlass!

Der "Greuterhof" in Islikon - Ein Baudenkmal aus der Frühzeit der Industrialisierung
So lautet die Überschrift in der Broschüre herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Stiftung Greuterhof Islikon, Islikon (ehemals Stiftung Bernhard Greuter für Berufsinformation) und der Denkmalpflege des Kantons Thurgau, Frauenfeld (ISBN 3-85782-797-1 / ISBN 978-3-85782-797-6).
Lebendig, faszinierend und einwandfrei informierend brachte Heinz Böckli die Geschichte näher und er führte dabei rund ums und ins Gebäude. Sehr eindrücklich wurde das Werk vom Erbauer Bernhard Greuter (1745-1822) und sein fortschrittliches und zukunftsorientiertes Pionierunternehmertum, aber auch die unermüdlichen Bemühungen des Isliker Unternehmers Hans Jossi (1928-2004) vorgestellt. Die Führung im Seminar- und Kulturzentrum endete dann mit einem weiteren Höhepunkt - der Darbietung eines Werkes des Thurgauer Mundart-Dichters Alfred Huggenberger.
LINK: https://www.greuterhof.ch/

01 Greuterhof 02 Greuterhof 03 Greuterhof 
04 Greuterhof 05 Greuterhof  06 Greuterhof 


Kommunikation und deren Instrumente
Die Ausflugsgäste der GHGO wurden nach dem Mittagessen in zwei Gruppen aufgeteilt und durch Fredy Neff und Emil Sigg, beide vom Stiftungsrat der Stiftung Telephonica durch die Ausstellung geführt, die folgende thematischen Inseln abdeckt:
Telegraphie, Telefonie in der Schweiz, Glasfasertechnik, Exoten, Fernschreiber, Fax und Bildtelefon, Tauchertelefon, Notruf, Anrufbeantworter, Kassierstationen, Militär, Mobiltelefonie, Vermittlung, Bergwerkstelefonie. Und da war auch noch eine Sprachaufzeichnungsanlage der Notfallorganisationen des Kantons Thurgau, zu der auch unser Mitglied Adam Bischof eine Geschichte zu erzählen hatte.
Eine höchst interessante Führung, bei der förmlich zu erleben war, wie schnell doch die technologische Entwicklung vonstatten ging!
LINK: https://www.telephonica.ch/

11 Telephonica 12 Telephonica 
13 Telephonica 14 Telephonica

 

Informationen zur Zukunft der GHGO
Während der Mittagspause gab es auch noch eine Information zur Zukunft der GHGO, nachdem in den letzten Monaten doch ernsthaft darüber berichtet werden musste. Die aktiv am Anlass teilnehmenden Personen sollten als erste davon hören:

  • Der Vorstand kann an der nächsten Hauptversammlung, die am 20. August 2022 stattfinden wird, wieder aufgestockt werden. Es wird ein Kassier und auch ein Aktuar gewählt werden können.
  • Das Vereinsjahr wird zukünftig dem Kalenderjahr entsprechen - vom 1. Juli 2022 bis am 31. Dezember 2023 gibt es ein 1 1/2 jähriges Vereinsjahr - und trotzdem mit nur einfachem Jahresbeitrag.
  • Anstelle des im voraus definierten Jahresprogrammes werden zukünftig nur die regelmässigen Anlässe wie GHGO-Online und Genealogie-Treff fix im Jahresprogramm enthalten sein. Die übrigen Anlässe (und die soll es auch weiterhin geben), werden dann angekündigt, wenn ein Anlass von einem Mitglied durchgeführt oder mit einem externen Referenten organisiert und durchgeführt wird. Diese Anlässe werden zukünftig per Newsletter angekündigt, welches die Rundschreiben ablöst.
  • Auf dem Weg über Newsletter sollen dann auch die GHGO-Online-Zugangsdaten den Mitgliedern mitgeteilt werden, so dass es nicht mehr Vorbedingung ist, dass man im GHGO-CHAT aktiv ist, um diese für die Teilnahme erforderlichen Daten zu erhalten.
  • Die detaillierten Informationen, wie auch die erforderlichen Anpassungen der Statuten werden rechtzeitig vor der Hauptversammlung allen Mitgliedern mitgeteilt.

Vom 1.-3. April 2022 feierte die IGAL (Interessengemeinschaft Ahnenforscher Ländle) in Lustenau ihr 20-jähriges Bestehen. Als befreundete, benachbarte genealogisch tätige Organisation nahmen wir von der GHGO die Einladung natürlich gerne an, an diesem Anlass mitzuwirken. Da es dazu immer wieder Fragen gibt, entschieden wir uns für eine "Auskunftsstelle zur Ahnenforschung in der Schweiz".

Verschiedene Vereinsmitglieder vertraten uns im Reichshofsaal in Lustenau vom Freitag bis am Sonntag und standen dort Red und Antwort zu jegwelchen Fragen zur Genealogie in der Schweiz. Zur klaren Erkennbarkeit liessen wir auf einem grösseren Bildschirm eine Präsentation zum Thema laufen, die dann auch als Magnet für diejenigen Leute diente, die Fragen zu Vorfahren in der Schweiz hatten. Interessante Diskussionen und Fragestellungen sorgten für abwechslungsreiche Tage bei unseren Freunden. Dass dann Wolf Seelentag auch noch einen Kurzvortrag über das Geneal-Forum halten konnte - half der Organisation bei einem krankheitshalber ausgefallenen Gastreferenten.

Natürlich wollen wir die für den Anlass aufbereiteten Informationen niemandem vorenthalten - weshalb wir sie hier zur Verfügung stellen:
Präsentation "Ahnenforschung in der Schweiz".

Parallel haben wir eine von unserer Webseite losgelöste Einzelseite mit wertvollen Links erstellt. Diese Seite kann, wie darauf erwähnt, lokal gespeichert und dann auch vom eigenen PC aus genutzt werden. Selbstverständlich führen wir die Liste auch nach, wenn uns dazu wertvolle Links gemeldet werden!
https://www.ghgo.ch/ch.html führt zur Linksammlung "Genealogie in der Schweiz".

Aktuell sind wir noch mit etlichen Recherchen beschäftigt, zu denen uns in Lustenau der Ball zugespielt wurde. Doch die Geduld der Nachfragenden soll dann in den nächsten Wochen auch belohnt werden können!

Abschliessend gibt's hier noch ein paar Eindrücke zu unserer Teilnahme am Jubiläumsanlass der IGAL in Lustenau.

  • Start am Freitag
    Start am Freitag

    Übersicht über einen grossen Teil der Ausstellung - oben links sind bei der diskutierenden Gruppe auch unsere Standvertreter vom Freitag, Philipp Brühwiler und Albert Seitz dabei!

  • Beratungen sind willkommen
    Beratungen sind willkommen

    Bei ansprechendem Besucherstrom ist die Beratung immer wieder willkommen - hier ist unser Vizepräsident Wolf Seelentag in ein Gespräch vertieft.

  • Diskussionen rund herum
    Diskussionen rund herum

    Erläuert, fachgesimpelt und diskutiert wird überall - an unserem Tisch sind Dani Stieger, Wolf Seelentag und Heinz Riedener erkennbar!

  • Geneal-Forum wird nähergebracht
    Geneal-Forum wird nähergebracht

    Natürlich sprang Wolf Seelentag sofort ein, als ein anderer Vortrag wegen Krankheit des Referenten ausgefallen ist. Er hat das Geneal-Forum erläutert und ist dabei auf offene Ohren gestossen.

  • Recherchen und Tests
    Recherchen und Tests

    Ruhige Minuten - "ohne Zuschauerfragen" - werden für andere Arbeiten wie Recherchen und Tests genutzt. Sind wir doch parallel am Publizieren von Auer Familien aus dem Nachlass von Ulrich Zoller.

  • Auch am Sonntag ist es interessant
    Auch am Sonntag ist es interessant

    Markus Frick und Albert Seitz schauen angespannt, was Heinz Riedener gerade am Recherchieren ist. Und alle drei sind in den Startlöchern für Ausstellungs-Besucher mit Fragen zur Familiengeschichtsforschung in der Schweiz.

  • Es muss wohl interessant sein ...
    Es muss wohl interessant sein ...

    Offenbar ist es für die Anwesenden alles andere als langweilig!

 

Benno Hägeli öffnete uns die Augen

Nach Anlässen in den Jahren 2016 und 2018 genossen knapp 20 Personen an einem schönen Samstag einen weiteren Anlass mit Benno Hägeli und dabei ganz besondere Einsichten! Ja, wir sahen Dinge, die wir wohl schon oft übersehen haben. Aber nicht nur das! Im Rahmen des heraldischen Spazierganges durch den Stiftsbezirk St. Gallen bekamen wir auch geschichtsträchtige Kunstwerke zu sehen - denke ich nur an die barocken Sekretäre.

Einen solchen Rundgang kann man nicht in wenigen Worten zusammenfassen - den muss man wirklich erlebt haben! Da folgt man dann auch den unterschiedlichsten Herleitungen und Interpretationen. Und trotzdem ist nicht alles klar - es bleiben wohl immer offene Fragen. Allenfalls macht aber genau das die Forschung ja so attraktiv? Allenfalls verwirrt punktuell die künstlerische Freiheit der Darstellung, weil etwas dann doch wieder anders als erwartet abgebildet ist - aber auch das gehört dazu. So sahen wir im Musikzimmer des Dekanatsflügels auf zwei Tafeln die Wappen aller St. Galler Fürstabte - angefangen mit Gallus, obwohl er ja kein Abt war und als Einsiedler auch kein Wappen führte. Kurzerhand wurde er zum Sohn eines schottischen Königs erklärt - und ganz oben auf der Tafel prangt das Wappen der schottischen Könige.

Ebenso gehörte zum Anlass auch die Möglichkeit einen abgebildeten Knoten nachzubilden.

Stiftbezirk 02

Wir wurden auch von Nicole Schilling von der Bischöflichen Kanzlei begleitet, die uns auch Türen öffnete, die ansonsten wohl für uns verschlossen bleiben! Dazu waren diverse Treppen zu überwinden, um immer wieder interessante Objekte zu bestaunen.

Hier einige Eindrücke zum Anlass (mit der Maus über das Bild fahren, um den Wechsler kurz zu stoppen):
Wikipedia Wappen Schottlands

  • Stiftbezirk
  • Stiftbezirk
  • Stiftbezirk
  • Stiftbezirk
  • Stiftbezirk
  • Stiftbezirk
  • Stiftbezirk
  • Stiftbezirk

Und abschliessend noch die offene Frage zum Brunnen im Klosterhof, der offenbar auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken kann. Er stammt von 1683 und diente offenbar während der Jahre 1795-1797 als Rednerbühne. Was bedeuten dort wohl die Abkürzungen bei der Beschriftung mit dem Erbauungsjahr und was die Symbole, die ebenfalls dort erkennbar sind?

Stiftbezirk Brunnen 1

 

Stiftbezirk Brunnen 2

Es war erfreulich, dass wieder einmal ein Anlass mit einer guten Beteiligung durchgeführt werden konnte und das lag sicher nicht nur daran, dass der Referent am Schluss des Anlasses zu Kaffee und Apfelfladen eingeladen hat. Herzlichen Dank für die höchst informative Führung und die tolle Gastfreundschaft im Stiftsbezirk St. Gallen!


Im Rahmen der Begrüssung der Teilnehmenden ging Wolf Seelentag auf den Krieg in der Ukraine und das daraus entstehende Elend der Flüchtenden (innerhalb und ausserhalb der Ukraine) ein. So haben auch Mitglieder der GHGO Kontakt zu einem Familienforscher in der Ukraine mit Schweizer Vorfahren (Keller von Kirchberg SG). Der Referent entschloss sich deswegen, sein Honorar für die Flüchtlingshilfe zu spenden. Wenn auch Sie helfen wollen, ist eine Spende bei einer der üblichen Hilfsorganisationen sicher willkommen.

Kurztelegramm:
Aktive Teilnahme verschiedener Mitglieder. Erstmals einen Gast im GHGO-ONLINE (aus Texas) - ein paar Stunden später war sie kein Gast mehr, sondern Mitglied. Interessanter Austausch von Informationen. Gemeinsame Betrachtung von Suchen in den verschiedenen Archiven. Demonstrationen einzelner Schritte bei der Archivplansuche. Fragen und Antworten.


Man unterhielt sich, stelle Fragen und bekam Antworten. Dabei waren verschiedene Tipps zu den Möglichkeiten der Suche in Archiven - wie z.B.  Archivplansuche Stiftsarchiv 04FEB2022 090922


Besonders war, dass ein Gast an diesem GHGO-ONLINE Treffen teilgenommen hat. Erstmals! Diese Option scheint geeignet zu sein, um uns bei der Diskussion und beim Austausch zu erleben. Und wenn die Aktion innerhalb weniger Stunden zu einem Beitritt führt, dann sollten wir uns diese Möglichkeit auch für die Zukunft offenhalten. Es könnte sogar die Frage hochkommen, ob wir verschiedene Varianten unserer Online-Treffen anbieten sollten? Auch darüber können wir uns bei Gelegenheit an einem Treffen unterhalten.

ghgo online zoom

Online ReferatEin Rezept könnte so beginnen: Man nehme etwas Altes und man nehme etwas Neues ...

Fast so: Man nehme einen Vortrag, der wirklich gehalten werden wollte und berücksichtige die Rahmenbedingungen. Dazu nehme man dann die Technik, um die Interessierten trotzdem zu erreichen - auch, wenn man sich nicht gemeinsam in einem Raum treffen sollte! Und schon hat man die Chance den Vortrag zu verfolgen und einen Online-Anlass als Prototypen durchzuführen.

Eugen Haag war der Referent, der zum Thema

Die Offnung von Uesslingen für das Ittingeramt aus dem Jahr 1420 aus der Sicht eines Genealogen

referiert. Und als der Technik-Verantwortliche ihm auch das Mikrophon richtig öffnete, war er für die Zuhörerschaft auch zu hören. Gleich sofort gab es Fakten und Informationen, die nicht rundherum schon bekannt waren. Aber davon reden wir hier jetzt nicht - denn der Vortrag kann auf online angeschaut werden:

Videoaufzeichnung
(Es handelt sich hier um einen Link der zu YouTube führt!)

Damit können auch diejenigen, die nicht "live" teilnehmen konnten, die Informationen "aus der Konserve" beziehen!


Aufruf an die Leserschaft:
Wenn jemand auch ein interessantes Thema hat, das er oder sie bekanntmachen will - dann setzt euch doch mit uns in Verbindung. Wir organisieren für unsere Mitglieder und für Dritte Vortragsanlässe, die bei physischen Treffen stattfinden und solche, die wir vorgängig aufzeichnen oder live online ausstrahlen. Ebenso freuen wir uns darüber, wenn jemand bei uns mitmachen will - ob als Mitglied oder gar im Vorstand!

Telegramm zur HV 2021:GHGO HV 2021 1

  • Versammlung fand wieder physisch statt
  • 22 Anmeldungen - 20 Teilnehmer
  • Alle Anträge wurden einstimmig angenommen
  • Präsident Markus Frick schaffte einen neuen Rekord
  • Knapp 2,300.00 CHF Einnahmenüberschuss statt 1,375.00 CHF Ausgabenüberschuss
  • Mitgliederzuwachs von 130 auf 133 Mitglieder
  • Gleichbleibende Mitgliederbeiträge
  • Nicole Stadelmann hat ihr Amt im Vorstand wegen der Übernahme erweiterter Aufgaben im Stadtarchiv zur Verfügung gestellt. Für die tolle Zusammenarbeit und die von ihr geleistete Arbeit wurde ihr gedankt.
  • Sie brachte erfreulicherweise mit Maya Zellweger selber die Nachfolgerin
  • Maya wurde mit grossem Applaus in den Vorstand gewählt
  • Der Rest des Vorstandes wurde in globo für eine weitere Amtsdauer bestätigt
  • Das Jahresprogramm wird rechtzeitig publiziert

Und nun die kritische Betrachtung:

Markus Frick hat in seinem Jahresbericht diese Frage an die nicht anwesenden Vereinsmitglieder gestellt: Was leisten die Mitglieder für den Verein. Mehr Beteiligung der Mitglieder in Projekten wäre mehr als nur wünschenswert. Ebenso das Mitmachen im Vorstand. Nach wie vor ist das Amt des Kassiers verfügbar - und die Arbeit ist nicht riesig! Es gäbe aber auch noch andere Aufgaben - für die man nicht Vorstandsmitglied sein müsste. So zum Beispiel das Erstellen und der Versand der Rundschreiben. Vielleicht sollten wir beide Sichten zulassen:

  1. Was macht der Verein für mich?
  2. Was kann ich für den Verein tun?

Anschliessend an die speditiv abgehaltene Versammlung gab es Kaffee und Kuche - und ganz lebendige Diskussionen zwischen den Anwesenden. Ebenso wurden Fragen zur Ahnenforscher-Programmen behandelt und verschiedene Lösungsansätze diskutiert. Allenfalls wäre es an der Zeit für einen IT-Workshop "Wie finde ich das richtige Programm für die Erfassung meiner erforschten Daten?". Zum Beispiel mit der Migration von erforschten Daten vom einen Programm in ein anderes?

GHGO HV 2021 2

Die GHGO-ONLINE Zoom-Session vom 4. November 2021 war wieder einmal gut besucht und auch sehr vielfältig und lebendig! Als Moderator hat's Spass gemacht - und gelernt werden konnte ja auch wieder etwas.daten im archiv

Zuerst zu den Themen - hier weder vollständig noch unbedingt in der richtigen Reihenfolge wiedergegeben:

  • Wie forscht man im Tessin - hat jemand Erfahrung?
  • Ortsbürger-Organisation und was sie bewegen und was sie bewegt!
  • Wie soll man in Italien forschen, wenn man weder die Sprache noch die alten Schriften beherrscht?
  • Es ist eindrücklich, wie gut der Austausch mit neuen Ländern in entsprechenden Facebook-Gruppen funktioniert - da antworten sogar Leute in deutsch, die unsere Sprache nicht kennen!
  • Und Fragen zur Kirchengenössigkeit kann man im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) ebenfalls finden - einfach nach den Ortschaften suchen auf https://hls-dhs-dss.ch - denn bei dieser Quelle gibt es nicht nur das Familiennamenbuch! Sehr oft findet man übrigens auch Hinweise zur früheren und jetzigen Kirchensîtuation auf den Webseiten der Gemeinden.
  • Dann war da auf einmal auch noch der Kanton Aargau im Fokus - halt eben ein unterhaltsamer, gemütlicher Online-Treff!

Danke an alle, die mitgemacht haben - von euch leben solche Gefässe; auch diejenigen, bei denen man gemütlich in der warmen Stube sitzen kann!

 

daten auf dem stick